Wiedergabe
Man lernt tage- oder sogar wochenlang und möchte nun zeigen was man alles kann. Und dennoch klappt es nicht so
recht. Man hat das berühmt, berüchtigte Brett vor dem Kopf.
Wie lässt sich diesem Effekt erfolgreich begegnen?
Index
Warum Prüfungen?
Prüfungen kommen während des ganzen Lebens vor. Sei es die Fahrschulprüfung, Tanzkursprüfung oder
vor allem die Schulprüfungen. Ein großer Teil des Unterrichts wird leider immer noch dafür benötigt,
Prüfungen abzuhalten und Noten dafür zu vergeben. Die Form in der diese Prüfung abläuft kann stark
differieren und vom schlichten "Ausfragen" über Referate bis zur mündlichen bzw. schriftlichen
Abiturprüfung reichen.
Prüfungen sind auch Lernerfolgskontrollen. Der Lehrer
kann an den Ergebnissen und den gemachten Fehlern erkennen, wo seine Schüler noch Wiederholungsbedarf haben und
wie er sie am Besten in ihrem Fortkommen unterstützten kann. Eine Note müsste daher nicht unbedingt gegeben werden.
Dem Schüler dient die Lernerfolgskontrolle in erster Linie zur Selbstkontrolle. An Hand der gemachten Fehler
kann der Schüler mit Hilfe seines Lehrers und seiner Eltern aus den gemachten Fehlern lernen.
Vorbereitung
Für eine erfolgreiche Planung und um unnötiges Lernen zu minimieren und möglichst sicher
zum Ziel zu kommen, müssen zunächst folgende Fragen beantwortet werden:
- Welche Themenbereiche gibt es und was sind deren Inhalte?
Hier kommt einem ein gutes geführtes Heft entgegen, da man schnell einen Überlick gewinnt. Am besten
schreibt man sich gleich raus, was die wichtigen Dinge sind.
- (1) Was beherrsche ich?
- (2) Was habe ich verstanden, muss es aber noch üben?
- (3) Was habe ich nicht verstanden
Jetzt muss das Ziel festgelegt werden. Was möchte ich erreichen? Und vor allem:
Woran kann ich erkennen, dass ich mein Ziel erreicht habe?
Gerade der letzte Punkt ist entscheidend für die Vorbereitung, aber auch für die Prüfung selbst. So kann es für
manche wichtig sein, eine gute PowerPoint-Präsentation gemacht zu haben oder fast alle Vokabeln gewusst zu haben,
während die Grammatik als nicht so wichtig erachtet wird. Wenn es dir schwer fällt solche Ziele zu finden,so sprich
zunächst mit deinen Eltern darüber, später auch mit Lehrern oder Prüfern.
Abschließend muss noch ein Lernplan erstellt werden. Dabei muss vor allen Dingen der Wiederholung genügend
Zeit eingeräumt werden.
Hier ein Beispiel für den Lernplan einer Sechsklässlerin, die sich auf eine Schulaufgabe zum Thema
"Grundrechenarten in der Bruchrechnung" vorbereiten will.
Tag | Inhalt |
Mittwoch | Zusammenstellen der Inhalte (MindMap) Beantworten der drei Fragen |
Donnerstag | Üben des Teilgebiets (2) und lernen von (3) |
Freitag | Nachfrage beim Lehrer wg. (3), dann üben (1), (2) |
Samstag | (3) wiederholen und mit (1) üben |
Sonntag | Üben (2),(3) |
Montag | Üben (1),(2),(3) |
Dienstag | Üben (1),(2),(3) |
Mittwoch | Schulaufgabe |
Prüfungstipps
Schulaufgaben
- Lies sorgfältige die Aufgabe und beachte mögliche Tipps.
- Zeitumfang pro Aufgabe beachten. Ein Aufgabe, die nur 10% der Punkt bringt,
sollte auch nur 10% der Zeit in Anspruch nehmen.
- Am Ende jeder Aufgabe 2 Zeilen Platz für spätere Ergänzungen lassen.
- Bei längeren Abhandlungen erst den Soff sammeln und gliedern.
- Aufgabenstellung im Auge behalten und Abschweifungen vermeiden.
- Insbesondere in den Naturwissenschaften auf Fachwörter achten, d.h. benutzen.
- Niemals früher abgeben, lieber noch mal auf Rechtschreibung und Nachvollziehbarkeit achten. Auch
eine Skizze hilft dem Verständnis des Lesers.
- Vertraue deinem ersten Gedanken und korrigiere ihn später nicht einfach. Viele haben sich so schon eine
gute Note kaputt korrigiert.
- Benutze keinen Tintenkiller! Streiche Unbrauchbares und Falsches durch, dann kann der Prüfer
sehen, welchen Weg du gegangen bist.
- Lies erst die gesamte Schulaufgabe einmal durch und beginne dann mit der für dich einfachsten Aufgabe.
Löse dann die Aufgaben in der Reihenfolge, wie du sie am besten kannst.
- Bereite dich auf schriftliche Prüfungen auch schriftlich vor. Es bringt nichts, wenn du die Englischvokabeln
sprechen, aber nicht schreiben kannst.
Mündliche Prüfungen
- Denke laut!
Da du keine Strukturierung machen kannst und auch keine Nebenrechnung hast, musst du
laut denken. Nur still dazusitzen und nachzudenken, erweckt beim Prüfer den Anschein als wüsstest du nichts.
Die allermeisten Prüfer wollen einem nichts böses und werden helfend eingreifen, wenn sie merken, dass du
auf dem falschen Weg bist. Außerdem ist es auch für den Prüfer angenehmer, wenn er nicht nur dasitzen
und warten muss, sondern eine richtige Unterhaltung abläuft. Und ein zufriedener Prüfer gibt auch gute Noten.
- Beginne deine Antwort, in dem du zunächst die Fragestellung in deinen eigenen Worten kurz
wiederholst. Das stellt zum Einen sicher, dass du auch das richtige antwortest und es gibt dir ein paar Sekunden
zum Nachdenken. Beginne beispielsweise mit "Sie wollen also wissen, ob..." oder mit "Zielt ihre Frage darauf ab,
ob..."
- Wenn man mal was nicht weiß, dann sage das auch sofort. Der Prüfer kann dir dann gleich helfen und es geht
nicht wertvolle Zeit verloren, in der du dein Wissen hättest zeigen können.
- Wenn du dir unsicher bist, dann zeige das auch: "Ich bin mir nicht sicher, aber ...." oder auch "Mir fällt im
Augenblick der Ausdruck nicht ein, aber...(Umschreibung)"
- Achte auf die Reaktion der Prüfer. Vor allem Richtiges wird er oft sofort durch Kopfnicken und ähnlichem
bestätigen.
- Denke und Antworte in einfachen Wörtern und Sätzen.
- Verstecke dein Wissen nicht. Antworte nicht nur auf die Frage des Prüfers, sondern geh mit deiner Antwort
weiter. Das Ziel der Prüfung ist es dein Wissen festzustellen. Also zeige es dem Prüfer auch. Achte dabei aber
immer darauf, dass du dich nicht zu sehr von der Frage entfernst.
- Du brauchst keine Angst zu haben, nervös zu sein. Der Prüfer weiß, dass jeder Prüfling aufgeregt ist und
hat dafür Verständnis. Allerdings wird das normalerweise nicht als Entschuldigung akzeptiert, wenn man in der
Prüfung schlecht abschneidet.
- Sei realistisch in die Prüfung. Wenn du sonst nur Dreier hast und mündlich nie so gut warst, solltest du
keine Eins erwarten.
- Stehe Prüfungen immer durch. Auch wenn sie nicht gut läuft, wirst du Erfahrungen für die nachfolgenden
Prüfungen bekommen.
Präsentationen
Eine Präsentation unterscheidet sich in sofern von einer mündlichen Prüfung, dass man selbst entscheidet in welcher Reihenfolge man durch den vorgegebenen oder selbstgewählten Stoff geht. Daher fühlt man sich
zunächst sicherer. Aber genau das wird manchmal überschätzt und der Schüler bekommt eine schlechte Note,
die er sich zunächst nicht erklären kann. Dies liegt dann meist an folgenden Punkten:
- Aufgabenstellung im Auge behalten und Abschweifungen vermeiden.
- Insbesondere in den Naturwissenschaften auf Fachwörter achten, d.h. benutzen und vor allem auch erklären können.
- Bei längeren Abhandlungen erst den Soff sammeln und gliedern.
Im Wesentlichen muss man sich auf die Präsentation wie auf eine Schulaufgabe vorbereiten. Bei der eigentlichen
Präsentation muss dann auf folgendes geachtet werden:
- Es kommen max. 7 Stichworte auf eine Folie (max. 1 Satz)
- Die Reihenfolge der Stichpunkt einer Folie als auch die Reihenfolge der Folien muss klar sein. Du darfst
nicht erst nach der richtigen Folie suchen müssen.
- Mindestens 3 Minuten pro Folie sonst werden die Zuhörer überfordert.
- Benutze Bilder, Grafiken und Tabellen. Achte dabei immer auf die korrekte Quellenangabe.
- Mache deine Folien nicht zu bunt, damit der Prüfer sich schnell zurecht findet.
- Bei längeren Präsentationen muss du dem Zuhörer immer wieder den rotem Faden verdeutlichen.
- Erzähle für die Zuhörer, also vor allem für deine Mitschüler. Wenn du Fragen von ihnen zulässt und diese
gleich beantworten kannst, wirkt dass sehr gut.
- Laaaaaangsaaaaaaaam sprechen! Wenn du vor lauter Aufregung zu vielen "Ahhhhhhs" und "Mmmmmmhs" neigst, dann
hole stattdessen lieber einmal bewusst Luft. Das dauet genauso lang und ist viel beruhigender. Außerdem
wirkt es sehr souverän!
- Stehe selbstbewusst vor deinen Zuhörern! Das heißt, sprich im Stehen, stehe auf beiden Beine und nicht nur
auf einem (Mädchen machen das sehr gerne). Unterstreiche deine Aussagen mit Handbewegungen, dann sind die
Hände auch beschäftigt.
- Übe deinen Vortrag, so dass du möglichst keine Spickzettel brauchst. Dafür kannst du auch Mnemotechniken nutzen.
Praktische Prüfungen
In Sport oder Musik können praktische Prüfungen abgelegt werden. Hier ist das Hauptproblem weniger die
mangelnde Vorbereitung oder das Nicht-Wissen bzw. Können. Sondern die Nervosität. Das Wichtigste ist daher
ruhig zu bleiben und sich vorher darüber klarzuwerden, was man erreichen kann und mit welcher Leistung
man zufrieden sein kann. Letzteres sollte so gewählt sein, dass man selbst an einem schlechten Tag diese Leistung
problemlos bringen kann.