Überblick
Flow
Lernen
  Definition
  Stufen
  Prozess
  Probleme
  Paradigmen
BioLogik
Gordon-Modell
 
Analyse
Motivation
Material & Sinne
Filter
Verarbeitung
Konzentration
Wiedergabe
 
Lösung
Lernmaterialien
Motivation
Mnemotechniken
Wiedergabe
 
Beispiele
Hausaufgaben
Mathematik
Naturwissenschaften
Sprachen
Geisteswissenschaften
Sport, Kunst, Musik
www.flow-learning.de > Überblick > Lernen > Definition

Definition

Diese drei Definitionen sind nur eine Auswahl an Möglichkeiten. Da ich hier aber auch keine vollständige, akademische Analyse des Begriffs "Lernen" anstrebe, soll dies auch genügen. Hier liegt der Schwerpunkt auf der Anwendbarkeit der Theorien und damit auf der Schnittmenge aller Theorien. Was haben die verschiedene Lerntheorien gemeinsam? Das ist hier die Frage, die beantworten werden soll und auf deren Antwort anschließend praktische Ratschläge für vor allem Schüler aber auch erwachsenen Lerner folgen sollen.

Die 4 Eckpunkte

Betrachtet man obige Definition so kann man die 4 zu erfüllende Charakteristika des Lernens problemlos nennen:

Da nicht immer alle dieser vier Kriterien gleichermaßen zu erfüllen sind, gilt es sich die Relevanz der Kriterien bewusst zu werden.

  1. Umwelt
  2. Interaktion
  3. Prozess
  4. Dauerhafte Änderung

Die Reihenfolge der Bausteine ist beileibe nicht fest und kann je nach Thema variieren. Beim Sport, Kunst, Musik steht der Prozess und die Interaktion an oberster Stelle. Der Bezug zur Umwelt ist dagegen so gut wie gar nicht gegeben (weswegen gerade Mädchen im Teenager-Alter den Sportunterricht blockieren). Noch weiter triebt es die Mathematik. Hier gibt es weder einen Umweltbezug noch eine wirkliche Interaktion in Sinne eine körperlichen Betätigung. Der Schwerpunkt liegt auf der dauerhaften Änderung der Möglichkeiten des Schülers, schließlich weiß man ja nie was noch kommen wird.

Aber man merkt bereits jetzt, dass gerade die Fächer unbeliebt sind, die keine Bezug zur Umwelt der Kinder herstellen. Dies bemerkte beispielsweise bereits Maria Montessori und machte Ausflüge neben der Freiarbeit zu einem Kernthema ihrer Philosophie.

Lernprozesse, die nicht an die Lebenswelt anpassen, sind unnötig, ja, sie verunsichern den Lernenden und können mehr schaden als nützen. Deswegen weckt das "Lernen müssen" oft unangenehme Gefühle, das "lebenslange Lernen" wird zur Horrorvorstellung.
(F.v.Cube)

Woher kommt es, dass ausgerechnet der Bezug zur Umwelt und die Interaktion ein so wichtiger Bestandteil für erfolgreiches Lernen sind? Eine Antwort hierfür findet man in der BioLogik. Es ist der Sicherheitstrieb.

Der Sicherheitstrieb

Stellen Sie sich vor, dass Sie jeden Morgen zur selben Uhrzeit aufstehen, das Gleiche Frühstücken, zum selben Arbeitsplatz oder Schule fahren, dort bis nachmittags sind, dann nach Hause kommen, etwas Essen, die Wohnung oder das Zimmer aufräumen und putzen, dann ins Bett gehen und schlafen. Wie langweilig, denken Sie? Warum? Sollte einem dieses feste Schema nicht Sicherheit geben?

Sicherheit schon, aber es macht den Menschen nicht glücklich, er möchte etwas Neues sehen, lernen, sich an dem Beisein anderer reiben, Abenteuer erleben Unbekanntes erforschen, zu Bekanntem machen. Das macht Spaß und macht glücklich. Weil man einen Trieb befriedigt hat, den sogenannten Sicherheitstrieb. Dieser Trieb fordert von uns zu lernen und Unbekanntes kennenzulernen, Unsicherheit in Sicherheit zu verwandeln. Dieses Umwandeln macht Spaß. Etwas mit einem Male zu verstehen (Aha-Erlebnis) oder etwas bis dahin Unbekanntes erreicht zu haben (Felswand) macht zufrieden. Interessant sind dabei vor allem Dinge, die auch eine gewisse Relevanz für uns haben. Die uns unsicher machen.

"Das Verhalten der Waldameise" macht Schüler nicht unsicher, kann daher auch nicht automatisch einen Lernprozess initiieren. Man muss sich als Lehrer viel Mühe geben, dass Thema dann so zu gestalten, dass die Kinder dennoch etwas mitnehmen. Dies geschieht entweder durch ausnutzen einer anderen Motivationsquelle (Vorträge, Gruppenarbeit) oder durch Ausnutzen des Werkzeuginstinkts.

Werkzeuginstinkte oder -programm sind dabei die Vorgänge, die benötigt werden, um eine Triebbefriedigung zu erreichen. Meist ist damit körperlicher Einsatz gemeint, wie laufen, springen, kämpfen, also Bewegung. Aber auch Denken ist ein Werkzeugprogramm. Man stelle sich einfach folgende Situation vor: Ein Kunde mit einem kaputten Auto kommt zu einem Mechaniker. Was genau kaputt ist, lässt sich nicht sofort feststellen. Der Mechaniker fühlt sich herausgefordert im Angesicht der Unsicherheit die ihm dieses Auto vermittelt (Aktivierung des Sicherheitstriebs). Bevor er jedoch einfach drauf los schraubt, überlegt er, was wohl die richtige Vorgehensweise wäre.

Denken ist etwas was benutzt werden will, genauso wie der Mensch und die Tiere sich bewegen müssen. Wenn ein Pferd zu lange in einer Box eingesperrt wird ohne dass es sich bewegen kann, wird es an diesem Nichtbewegen sterben. Ebenso schändlich, wenn auch nicht gleich tödlich, ist das Nichtdenken für den Menschen. Es macht ihn krank. Denken Sie nur an die Entwicklung des Fließbandes. Der Arbeiter musste nicht mehr denken, sondern nur machen. Es machte ihn u.a. krank.

Lernen ist also eine biologisch bedingte Tätigkeit. Sie führt aber nur dann zum Ziel und wird als Gewinn erlebt, wenn Sie an die existierende Lebenswelt des Lerners angepasst wird.

Wie wird das Neue und Unbekannte aber nun in das bestehende Wissen integriert?

www.flow-learning.de > Überblick > Lernen > Definition


Links
Lernpsychologie

Informationen zur Psychologie des Lernens.

Biologik

Verhaltensbiologie, Verhaltensanalyse, Verhaltensoptimierung

Bücher
Fordern statt verwöhnen

Die Erkenntnisse der Verhaltensbiologie in der Erziehung, Felix von Cube, Serie Piper