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Index

Lernprobleme

"Wer hat die Hausaufgaben den überhaupt gemacht?", wütend schaut der Lehrer die vor ihm sitzenden Schüler an. Zögerlich melden sich drei der 21 Schüler.
"Aber nur teilweise, dann habe ich nicht mehr verstanden".
"Ich habe es versucht, habe aber den Zettel zu Hause liegen lassen."
"Was ist denn los mit Euch? Woran liegt es denn?", versucht der Lehrer eine Erklärung zu dem Desaster zu bekommen.
"Ich habe ihre Erklörungen in der letzten Stunden nicht verstanden", kommt eine leise Antwort.
"Was hast du denn nicht verstanden?"
"Irgendwie alles. Können Sie nicht noch einmal alles erklären?"

Eine typische Situation, wie sie sich wahrscheinlich hundertmal in Deutschland und anderen Ländern abspielt und sowohl Lehrer als auch Schüler frustriert. Was ist hier abgelaufen? Welche Fehler wurden gemacht?

Auf dieser Seite soll es um grundlegende Fehler im Lernprozess gehen. Und dabei zunächst um das Problem schlechthin: Passivität. Lernen ist ein aktiver Vorgang, ist Arbeit und erfordert ein ums andere Mal auch eine gehörige Portion Disziplin.

Aber auch andere Probleme können den Lernvorgang erschweren. Allen voran die Legasthenie und die Dyskalkulie.

Fehler beim Lernen

Passivität ist der Hauptfehler beim Lernen und wird dennoch am Häufigsten gemacht. Der Lerner sitzt passiv vor dem Fernseher oder im Unterricht ohne sich aktiv zu beteiligen, sich zu melden, mit zu denken, nach zu fragen, ergänzende Notizen zu machen. Es wird nur abgeschrieben was an der Tafel steht. Das Ergebnis ist dann, dass zu Hause beim Erledigen der Hausaufgaben Fragen auftauchen, die der Lerner nicht beantworten kann, da im Sachen fehlen. Oder er merkt, dass er den Stoff nicht verstanden hat und damit die Hausaufgaben nicht machen kann. Die Hausaufgaben werden zum Stress, da das Anwenden des neuen Wissens (dazu sind die Hausaufgaben gedacht) nicht funktioniert.

Neues Wissen muss in das bereits vorhandenen Wissensnetz integriert werden. Nur dann ist abrufbar und anwendbar. Das bedeutet auch, dass diejenigen, die mehr Wissen haben, auch leichter und schneller lernen und noch besser werden. Daher geht die Leistungsschere bei zunehmender Klassenstufe weiter auseinander. Dies ist auch der Grund frühzeitig, bereits im Kindergartenalter, mit den Kindern zu Lesen, Ausflüge zu machen, Fragen zu beantworten. Nur so haben sie möglichst viel Wissen in das neues Wissen integriert werden kann. Ein typisches Beispiel ist das Ausdenken von Eselsbrücken. Wer wenig weiß, tut sich schwer Eselsbrücken auszudenken. Im schlimmsten Fall muss er die Eselsbrücke als neues Wissen auch noch auswendig lernen.

Der andere Effekt von Passivität ist der, dass kein Flow entsteht. Den Flow entsteht nur, wenn man eine neue Aufgabe gelöst und sich dabei angestrengt hat. Sich nicht anzustrengen bedeutet die ganze Zeit in Anspannungsbereich zu bleiben. Lernen macht wieder Stress.

"Eine grundlegende Voraussetzung für Erfolg ist Disziplin"

Arnold Schwarzenegger

Legasthenie und Dyskalkulie

Legasthenie oder auch LRS (Lese-Rechtschreib-Schwäche) ist die Schwierigkeit zu lesen und zu schreiben. Auch wenn man noch nicht sicher ist, woran diese Schwäche liegt, so gibt es doch sehr erfolgreiche Therapien. Die meisten dieser Therapien basieren auf der Idee, dass bei Legasthenikern das Bild uns Sprechzentrum nicht richtig vernetzt sind. Die Kinder haben Schwierigkeiten, dass was sie an Buchstaben und Silben sehen, den korrekten Wörtern zuzuordnen. Genau dieser Mangel kann aber gut geübt werden.

Dyskalkulie beschreibt eine Rechenschwäche. Oft basiert diese Rechenschwäche auf einem mangelnden Verständnis für Zahlen und ihre Bedeutung. Daher haben Training und spezielle Nachhilfe die genau diese Schwäche beheben sehr guten Erfolg. Hierbei wird dem Kind der Zahlenraum und die elementaren Rechenarten noch einmal veranschaulicht, so dass das Kind ein "Gefühl" für Zahlen entwickeln kann. Daher macht sich Dyskalkulie auch oft erst in der weiterführende Schule bemerkbar, da hier der Zahlenraum systematisch erweitert wird und die Kinder sich keine Eselsbrücken für das Rechnen noch bauen können. Aber auch psychische Probleme können zu einer Rechenschwäche führen. So kann ein Kind, das wegen Diabetes regelmäßig seinen Blutzuckerspiegel messen muss und um so die richtige Dosierung zu finden, eine Abneigung gegenüber Zahlen entwickeln.

Unterrichtsform

Heutzutage wird immer noch viel im Frontalunterricht gelehrt. Ein Tribut an die Vergangenheit in der das reine Abrufwissen (Lernparadigma: Behaviorismus) die größte Rolle spielte. Heutzutage sind die Fragen und Probleme der Menschheit komplexer. Es genügt nicht mehr einfach nur etwas zu wissen. Man muss es auch anwenden und verändern können. Sozusagen kreativ und künstlerisch mit Wissen umgehen und neue Antworten finden. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass Kreativität Wissen voraussetzt. Denn Kreativität ist nichts anderes als Bekanntes neu miteinander zu verbinden. Weiß man wenig, so kann man wahrscheinlich nur schlecht kreativ sein. Ebenso ist man wenig kreativ, wenn man viel weiß, aber dieses Wissen nicht immer wieder neu verbinden kann. Letzteres lässt sich aber gut durch Kreativitätstechniken erlernen. Brainstorming ist so ein Verfahren, dass allerdings nicht so kreativ ist wie es immer angepriesen wird, da die Vorurteilsfreiheit in der Gruppe meist nicht so erreicht werden kann, wie theoretisch geplant.

Inzwischen findet man auch häufig andere Unterrichtsformen. Namhaft hier vor allem Gruppenunterricht, Lernzirkel (Naturwissenschaft und Mathematik) und Projektunterricht. Ziel dieser Unterrichtsformen soll nicht nur sein die Schüler an das Bearbeiten von komplexen Situationen heranzuführen, sondern auch die Schüler immer wieder zu motivieren sich mit dem Stoff auseinanderzusetzen: Ein Baustein des Lernen ist das aktive Auseinandersetzen mit dem Stoff. Da die Schüler aufgrund der modernen Unterhaltungselektronik eine immer geringere Aufmerksamkeitsspanne bei immer stärkerem Anspruch an die "Unterhaltsamkeit" des Stoffs haben, wird gerade versucht mit dem Lernzirkel dagegen zu wirken. Wenn man dann noch solchen Stunden die Schüler fragt, was sie von dem Unterricht gehalten haben, so hört man oft: "Hat Spaß gemacht, aber mehr gelernt habe ich nicht." Fragt man die Lehrer, so sind diese enttäuscht, dass trotz des erheblichen Aufwands die Ergebnisse nicht signifikant besser geworden sind. Woran liegt das?

Dieser Frage lässt sich einfach damit begründen, dass Lernen ein individueller Vorgang ist. Lernzirkel, Projektarbeiten, Gruppenarbeiten aber in Gruppen ablaufen. Es steht somit meist nicht mehr die Befriedigung des Sicherheitstriebs im Vordergrund sondern der Aggressions- oder auch Bindungstrieb. Wer hat das Sagen in der Gruppe, wer ist Anführer, entscheidet, wer arbeitet zu. Zeit sich mit dem Stoff zu beschäftigen bleibt kaum. Diese Unterrichtsformen eignet sich daher vor allem für das Erlernen von Sozialformen (soziale Kompetenz), als für das Erlernen eines Unterrichtsstoffs. Ein gut gemachter Frontalunterricht der an die Lebensumwelt der Schüler angepasst ist, ist daher immer noch besser. Dennoch sollte man andere Unterrichtsformen durchaus auch machen. Da die Schüler auch soziales Verhalten lernen müssen und da es den Unterricht auflockert (Methodenwechsel). Man sollte aber nicht den Fehler machen und davon ausgehen, dass Schüler bei Gruppenarbeiten soviel lernen wie man sich das theoretisch ausgemalt hat. Besser wäre Unterrichtsformen die Referate und Lernen durch Lehren aufgreifen.

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Links
Legasthenie

Informationen zur Legasthenie und Dyskalkulie.

Legasthenie

Trainingsprogramme zur Legasthenie.

Legasthenie

Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie.

Brainstorming

Anwendungen des Brainstorming.

Lernen durch Lehren

Internetangebot der Uni Eichstätt