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Werkzeuge

Es klingelt zur große Schulpause. Die Klasse springt auf und ist nicht mehr zu halten. Alle Schüler rennen, schubsen und stoßen sich nach draußen oder in die Aula. Dort spielen sie dann fangen, verstecken, kicken.

Schüler sitzen in den Klassen in den seltensten Fällen still. Sie kippeln, schreiben, werfen etwas.

Ein spannender Film lief im Fernsehen und nach dem Ausschalten des Fernsehers fühlen Sie, wie Sie raus müssen? Etwas unternehmen müssen.

Bestimmt kennen Sie die ein oder andere Situation aus ihrer eigenen Erfahrung oder können sich so etwas vorstellen. Was läuft hier ab, warum sind beispielsweise die Kinder nach 45 Minuten Unterricht so "hibbelig"? Steckt da ein Trieb dahinter?

Werkzeugtrieb Bewegung

Bleiben wir bei dem Beispiel der losrennenden Schüler. Das was die Schüler antreibt, ist ihr natürlicher Bewegungsdrang. Einen Bewegungstrieb gibt es ja in unserem Modell nicht. Wozu dient dann Bewegung?

Bewegung wird vor allem während des Appetenzverhaltens benötigt. Früher musste man sich auf Nahrungssuche begeben (Appetenzverhalten des Nahrungstriebs) oder im Kampf mit Rivalen seine Position behaupten oder eine bessere Position erkämpfen (Triebbefriedigung des Aggressionstriebs). Auch ein Partner oder Freund klingelt nicht bei einem an der Haustür. Man muss raus und aktiv jemanden suchen (Appetenzverhalten des Sexualtriebs oder auch des Bindungstriebs).

mens sana in corpore sano
"Ein gesunder Verstand in einem gesunden Körper." Auch wenn es dieses Zitat aus Iuvenal, Satiren X 356, so nicht gibt, scheint etwas Wahres dran zu sein.

All diese Triebe und deren Befriedigung setzen in unterschiedlichen Maßen körperliche Bewegung voraus. Insofern ist es nur zu verständlich, dass die Natur dafür sorgt, dass die Fähigkeit für Bewegung nicht abnimmt, sondern durch regelmäßiges Training auf einem möglichst hohen Niveau gehalten wird. Nur so kann der Körper bzw. Mensch optimale Leistung erbringen.

Bei Tieren insbesondere bei Pferde ist dieses "Trainieren" gut zu erkennen. Pferde können an mangelnder Bewegung sterben. Selbst wenn Sie in der Box stehend ausreichend Nahrung und Trinken bekommen, sterben sie, wenn sie nicht ausreichend bewegt werden. Da die Pferde einen regelrechten Drang zur Bewegung haben, spricht man hier auch vom Werkzeugtrieb. Die Bewegung ist das Werkzeug zur Befriedigung des eigentlich dahinterstehenden Triebes.

Das Bewegung tatsächlich als Trieb angesehen werden kann, lässt sich auch daran festmachen, dass das Kriterium der spontan ansteigenden Handlungsbereitschaft vorliegt. Wie ich bereits oben dargestellt habe, steigt bei einem Menschen der Drang nach Bewegung je länger er diesem nicht nach gekommen ist. Der einzige Unterschied ist die Ausprägung. Kinder sind noch sehr viel näher an dem biologisch vorgesehen Bewegungsbedürfnis. Je älter der Mensch ist, desto geringer wird sein Bedürfnis nach Bewegung, aber es ist immer vorhanden.

Wie ist es nun aber beim Lernen, also beim Sicherheitstrieb?

Werkzeugtrieb Denken

Auch der Sicherheitstrieb als Trieb zum Lernen benötigt eine Werkzeug: Denken. Wird etwas gelernt ohne dabei zu denken, so ist das Lernen unbefriedigend. Es fehlte die Herausforderung, das Gefühl etwas geleistet zu haben (fehlendes Appetenzverhalten). So gibt es heutzutage im Unterricht die Tendenz bei vielen Lehrern Arbeitsblätter für ihre Schüler zu kopieren, Lernsoftware zu benutzen und Filme zu zeigen. Alles in der Absicht dem Schüler zu helfen, es ihm leichter zu machen. Doch genau das Gegenteil wird oftmals erreicht. Die Schüler sind denkfaul und entwickeln ein hohes Anspruchsniveau ohne eine entsprechende Gegenleistung zu erbringen und gleichzeitig empfinden sie den Unterricht als unbefriedigend, weil sie nichts selbst dazu beigetragen haben, nicht selbst denken mussten. Ihren Werkzeugtrieb Denken befriedigen die Kinder dann lieber beim Computerspiel. Ein Teufelskreis aus dem man kaum wieder rauskommt.

Folgerung

Ausreichend Bewegung die zielgerichtet ist und jeder schaffen kann, zusammen mit eigenem Denken durch beispielsweise Gruppenarbeiten, Referate und "Lernen durch Lehren" führen in vielen Fällen zu zufriedenen und auch ruhigeren Kindern.

Das alles gilt selbstverständlich auch für Erwachsene.

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